Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca gelten neue Verhaltensregeln, die zu einem respektvolleren Umgang mit dem Reiseziel führen sollen. Die neue Verordnung sieht dabei empfindliche Strafen gegen Verstöße vor. Vor allem Personen, die die Insel für einen Partyurlaub besuchen, werden von den neuen Regeln betroffen sein.
Strengere Verhaltensregeln wirken sich auf den Partytourismus auf Mallorca aus.
Weniger Trinkgelage und Vandalismus sowie ein besseres Image der beliebten Urlaubsinsel sind das Ziel der neuen Verordnung, die Jaime Martínez, der Oberbürgermeister von Mallorcas Hauptstadt Palma, ins Leben rief. Mit dem neuen Aktionsplan soll vor allem dem Alkohol- und Drogenkonsum Einhalt geboten werden. Der Konsum ist demnach an öffentlichen Plätzen, Straßen, Lokalen und Verkehrsmitteln verboten. Auch Trinkgelage, sogenannte Botellones, sollen damit der Geschichte angehören. Zudem wird Vandalismus strenger geahndet. Auch die Verwendung von Lautsprechern und ähnlichen Geräten sowie lauten Instrumenten soll gemäß den neuen Verhaltensregeln untersagt werden. Personen, die ihre Notdurft in der Öffentlichkeit verrichten, müssen ebenfalls mit empfindlichen Strafen rechnen. Darüber hinaus wird auch der Straßenverkauf von Lebensmitteln, Getränken und anderen Produkten untersagt.
Empfindliche Strafen und mehr Polizeipräsenz
Die städtische Verordnung sieht empfindliche Strafen von bis zu 3.000 Euro vor, welche bei Verstößen verhängt werden können. Zugleich wird auch die Polizeipräsenz an den Partymeilen erhöht. Dafür werden extra 300 neue Polizeikräfte eingesetzt. Laut Inselregierung soll sich so das Image der größten Baleareninsel wandeln, die in der Vergangenheit immer wieder über Probleme mit Alkoholexzessen und Ausschreitungen klagte. Sie möchte mit dem Aktionsplan Urlauberinnen und Urlaubern ein „erstklassiges Reiseziel […] garantieren, das auf gegenseitigem Respekt zwischen Einwohnern und Touristen basiert“. Vor allem die bei Partyreisenden beliebte Playa de Palma steht im Fokus der neuen Verordnung.
Auch auf Teneriffa ist die Lage angespannt
Viele Einheimische der beliebten Kanareninsel Teneriffa beklagen sich ebenfalls über den Umgang mit Reisenden auf der Insel. Aktivistinnen und Aktivisten fordern daher ein konsequenteres Durchgreifen der Behörden bei Regelverstößen und die Einführung einer sogenannten Touristensteuer. Kern des Unmutes vieler Einheimischen sind wirtschaftliche Probleme, denen höhere Lebenshaltungskosten aufgrund des Tourismus zugrunde liegen. Auch auf die Auswirkungen auf die Umwelt wird verwiesen, da Urlaubsgebiete deutlich mehr Wasser verbrauchen als Wohngebiete. Wasser ist jedoch eine knappe Ressource auf der Insel. Welche Folgen die Proteste der Einheimischen nach sich ziehen, ist bisher jedoch noch nicht bekannt.